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Samstag, 12. Januar 2008

Angeblich zwei 3-CD-Sets für 2008 geplant!

Einige Recherchen haben gestern ergeben, das Reprise Records für 2008 zwei 3-CD-Sets plant. Als nächstes, und offenbar doch erst im Frühjahr, Odessa, und später im Jahr Cucumber Castle, 2 Years On und Trafalgar. Da es für die letzten drei keine Monoversionen gibt, werden diese auf je eine einfache CD passen mit genügend Platz für Bonustracks.
Von dem Odessa-Album dagegen gibt es noch Mono-Versionen. Somit wird dieses Album auf 3 CDs ausgedehnt - CD 1 in Stereo, CD 2 die Monoversion. CD 3 soll Raritäten enthalten, die bei genauem Hinsehen jedoch eher aus der Zeit stammen, die man Cucumber Castle und 2 Years On zuordnen kann.

Von den Odessa-Sessions sollen neben 'Nobody's Someone' frühe Versionen von 'First Of May' und 'Marley Purt Drive' enthalten sein, sowie eine alternative, angeblich instrumentale Version des Songs 'Odessa'.
Aus der Barry-Maurice-Phase 1969 werden u.a. 'Don't Forget Me Ida', 'Who Knows What A Room Is' und das phänomenale 'End Of My Song' (das bereits 1967 für Horizontal komponiert wurde, aber erst 1969 - mit einem großartig aufgelegten Barry Gibb - eingespielt wurde) angekündigt.
Interessanerweise wird es dann offenbar noch fünf unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Sommer 1970 geben, die laut Joe Brennans Webseite alle an ein oder zwei Tagen Ende August eingespielt wurden, darunter auch eine weitere Version von 'Melody Fair'. Was es mit diesen Aufnahmen auf sich hat, konnte ich bisher nicht herausbekommen.

In der Bee-Gees-Mailinglist 'Words' wurde ebenfalls ein Tracklisting öffentlich gemacht, dass sich größtenteils mit meinen Infos deckt. Allerdings wird dort für das zweite Set im Herbst von einer 6-CD-Box ausgegangen, was ich mir aber nicht vorstellen kann. So viel Material gibt es aus der Zeit 1970/1971 nun auch wieder nicht. Und nicht umsonst kommt schon soviel Material von 1969 und 1970 mit dem Odessa-Reissue.

In der genannten Mailinglist wurde interessanterweise angedeutet, dass es evtl. doch eine Box mit 69/70er-Solomaterial der Brüder Gibb geben könnte. Wie schon öfter erwähnt, ist das Solomaterial in dem Vertrag der Bee Gees mit Reprise Records eigentlich nicht enthalten, so dass nach wie vor Polydor dafür verantwortlich wäre. Und nun hat es deswegen angeblich (natürlich ultrageheime) Kontakte zwischen Polydor und Rhino Records gegeben. Klingt nach Wunschdenken. Aber warum nicht?

Links: Joe Brennans Gibb Songs 1970

Freitag, 17. August 2007

25 Jahre ''Living Eyes'' - Tschüss CD!

Heute vor 25 Jahren, am 17. August 1982, wurden von Polygram in Hannover die ersten Compact Discs veröffentlicht. Ein Wagnis, wie man das damals einschätzte, denn die CD wurde von Fachleuten zunächst eher als Nischenprodukt für Klassikhörer eingestuft. Nicht umsonst orientierte sich die maximale Spielzeit von etwa 74 Minuten an Beethovens Neunter. Und Polygram hatte damals schließlich mit der Deutschen Grammophon und Philips das bedeutenste Klassikrepertoire im Programm.

Doch von Anfang an gehörte auch Popmusik zum CD-Repertoire des damals größten Tonträgervertriebs in Deutschland (heute: Universal), denn richtig Kohle verdient man mit Pop und Rock, nicht mit Klassik.

Bee Gees - Living EyesWas hat das mit den Bee Gees zu tun? Ganz einfach. Am 17. August 1982 erschien die bis heute sehr seltene (wegen der sehr kleinen Stückzahl) aufgelegte RSO-Pressung des Bee Gees Albums Living Eyes. Denn ein kleiner Strauß an Pop-CDs kam vor 25 Jahren ebenso in die Geschäfte. Und mit Polydor und dessen Unterlabel RSO eben auch Bee Gees Alben.

Zunächst aber eben nur Living Eyes. Überhaupt wurden zum Einstieg kaum ältere Titel sondern nur aktuelle Alben auf CD gepresst, die dem hohen Standard des neuen Mediums in Punkto Aufnahmequalität auch standhalten konnten (Dire Straits, Abba). Ein löbliches Vorhaben, dass aber alsbald aufgegeben wurde; als die CD zu boomen begann, wurde von der Industrie alles auf CD veröffentlicht, was irgendwie Töne produzierte. Da wurde ein unvergleichlicher Hype gestartet, der zum Ziel hatte, zunächst die Vinylschallplatte vom Markt zu drängen (die sich übrigens tapfer wehrte und noch das von TELDEC entwickelte DMM Verfahren präsentierte, was eine deutliche Qualitätssteigerung darstellte) und dann den Musikfans ihre Musiksammlungen noch einmal auf CD zu verkaufen, manchmal sogar zwei- oder dreifach, mit Bonustracks, remastert, plus Video etc etc.

Bereits 1987 gab es eine komplette remasterte Neuauflage des Beatleskatalogs. Klar, den Beatles war man das schuldig. Bei vielen anderen Musikern musste man da viel länger warten. Die Bee Gees Fans gar bis 2006, was aber eher an vertraglichen Problemen lag. Polydor hätte die Alben gar nicht remastern lassen können, da ihnen der Zugriff auf die originalen Masterbänder nicht möglich war. Deswegen wurden die Bee Gees CDs, die jahrelang weltweit in den Regalen standen, von Kopien gefertigt und belegten bis heute dann doch eher die Nachteile der CD, die gandenlos Fehler in Aufnahme oder Herstellung offenlegte und Hörtests mit der Schallplatte nicht standhielten.

Angeblich wurden bis heute über 200.000.000.000 Audio-CDs verkauft. Eine Wahnsinnszahl. Aber dem Jubilar gehts schlecht und manch einer gibt der CD keine 5 Jahre mehr. Der Absatz ist eingebrochen wie einst der der Schallplatte. Es gibt Labels, die verkaufen nur noch 10% der Menge, die sie noch vor 10 Jahren verkaufen konnten. Leben kann man als Musiker vom Verkauf einer CD längst nicht mehr. Dabei war das früher die Einnahmequelle schlechthin. Heute muss man auf Tour gehen (nicht von ungefähr steigen die Ticketpreise für Konzerte ebenso drastisch, wie die Absatzzahlen der CD abstürzen) und ein ganzes Repertoire an Fanartikeln anbieten, um sich als Musiker über Wasser halten zu können.

Die neuen Medien sind Downloadplattformen wie iTunes. Sie bieten den Musikern nun viel direktere Vermarktungsformen, was durchaus auch Vorteile hat, z.B. eine geringere Abhängigkeit von der Industrie. Barry Gibbs geplantes neues Album wird möglicherweise gar nicht mehr als CD erscheinen und offiziell nur zum Download bereistehen. Offenbar ist genau diese noch ungeklärte Frage des Vertriebs Grund für die Verzögerung bei der Veröffentlichung. So kann es kommen, das wir uns die CD selbst brennen müssen, wenn wir das neue Album Barry Gibbs im Player hören wollen.

Eine lustiger Nebeneffekt der gnadenlosen (und wertminderten) Digitalisierung: viele Labels bringen ihre Produkte parallel zum Download nicht mehr als CD sondern vermehrt wieder als Vinyl auf den Markt. Vielleicht ist das ja ein Trend. In Deutschland wurden zuletzt wieder etwa 15 Millionen Schallplatten im Jahr gefertigt, Tendenz steigend! - Tschüss CD!

Infos zur CD bei Wikipedia
Alles zur Schallplatte bei Wikipedia
Ein kleiner ZDF Film von 1983, der ziemlich erstaunt über dieses neue Ding CD berichtet. Was ist eigentlich eine CD?

Liebe Bee Gees Fans, noch ein Wort in eigener Sache. Ich werde in den nächsten Wochen und Monaten nicht mehr so viel Zeit in diese Seite investieren können, wie ich das zuletzt konnte. Leider habe ich bis heute niemanden finden können, der mich bei der Suche nach Bee Gees News und deren Bereitstellung auf dieser Seite unterstützen konnte. Deswegen bitte ich um Nachsicht. Ich werde mich nicht mehr so oft aber doch weiterhin regelmäßig mit News um die Bee Gees melden - sofern sie welche produzieren!