Posts mit dem Label Colin Peterson werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Colin Peterson werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 23. Oktober 2017

Neue Bücher über die Gibbs

So, nun sind 3 Monate seit meinem letzten Eintrag hier vergangen. Inzwischen ist P.P. Arnolds Album The Turning Tide, das ich damals angekündigt hatte, erschienen, und ich muss sagen, dass ich mich sehr darauf gefreut hatte und meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden. Ein großartiges Album, das, wäre es damals erschienen, mit Sicherheit ein prima Comeback für die junge Sängerin gewesen wäre. Leider mussten sie und wir beinahe 50 Jahre darauf warten. 

Die Tatsache, dass die 13 enthaltenen Songs aus drei verschiedenen Aufnahemsessions (genau genommen sogar vier, denn mit Barry Gibb war sie zweimal im Studio) stammen, ist nicht zu spüren, was sicher auch an der sehr guten Arbeit bei der Postproduktion zu tun hat, bei der die Songs prima abgemischt wurden, so dass das Ganze wie aus einem Guss wirkt. Nichts davon zu spüren, dass man die Songs aus den unterschiedlichsten Archiven zusammentragen musste.

Interessant natürlich die bis dato unbekannte Barry Gibb-Komposition High And Windy Mountain. Neue Gibb-Songs nach so vielen Jahren zu entdecken ist immer spannend. Aber das Highlight dieses Album stellt die Aufnahme nicht dar. Am tiefsten beeindruckt haben mich die beiden Blood, Sweat & Tears-Klassiker, die ja auch von Barry Gibb produziert wurden. Was Bill Shepherd hier als Arrangeur geleistet hat ist in meinen Ohren fulminant. Er hat beiden Songs ganz neues Leben eingehaucht. Das ist phänomenal!

Offiziell erschienen ist das Album in Deutschland allerdings nicht und wird somit über amazon nur recht teuer angeboten. Wer es noch nicht hat, sollte es mal über amazon in England probieren.

Manche werden es mitbekommen haben, dass ich kürzlich den größten Teil meiner Bee Gees-Sammlung verkauft habe und nur eine handvoll Platten behalten habe, die für mich die Interessantesten darstellen. Meine Bee Gees-Bibliografie dagegen habe ich ausgebaut und mir zuletzt gleich drei Bücher zugelegt, die sich u.a. mit den Gibbs befassen.

Das interessanteste Buch darunter heißt Staying Alive: The Disco Inferno of the Bee Gees, verfasst von Simon Spence, der sich unter anderem auch schon mit den Karrieren von Depeche Mode oder auch der Bay City Rollers auseinandergesetzt hat. Das Buch startet zunächst einmal mit einem Kapitel über Nik Cohn, Autor des Artikels, der Robert Stigwood zu dem Filmprojekt Saturday Night Fever inspiriert hatte. Cohn hatte damals behauptet, reale Menschen porträtiert zu haben, musste später jedoch zugeben, dass er sich das alles nur ausgedacht hatte. Das brachte ihm einigen Ärger ein und erholt hat er sich davon nie so richtig. Nur finanziell musste er sich nie wieder Gedanken machen. Bis heute verdient er an Film und Soundtrack schön mit (gerade wurde ja wieder, dieses Mal zum 40. Jubiläum, eine neue Special-Edition des Soundtracks, samt Film etc angekündigt).

Das, was das Buch aber ansonsten ausmacht, sind die Einblicke ins Geschäftliche der Firma RSO, für die er sich auf viele Interviews mit Leuten wie Al Coury (lange Zeit Chef von RSO in Amerika), aber auch Robert Stigwood selbst, stützt. Und dabei arbeitet er sehr gut heraus, wie sich der Erfolg der Bee Gees als Disco-Act schließlich umkehrte und sich gegen die Band richtete.

Besonders spannend war auch zu lesen, dass die Wiedervereinigung der Gibbs 1970 nicht nur durch den ausbleibenden Erfolg ihrer Solo-Projekte zustande kam, sondern dass sie auch unter gehörigen finanziellen Druck gerieten. Denn RSO entlohnte die Brüder nicht etwa direkt, sondern mit Anleihen der Firma, die die Brüder dann wiederum beliehen - und zwar bei RSO selbst. Das war bei dem damals in England üblichen Steuersatz für Großverdiener von über 80% ein durchaus gängiges und auch legales Vorgehen. Hatte aber den Nachteil, dass das Vermögen mit dem Wohl der Firma eng verknüpft ist. Als RSO 1970 in eine finanzielle Schieflage geriet, schwand das Vermögen von Barry und Maurice Gibb, die ja noch an RSO gebunden waren, plötzlich rapide. Ein neues Bee Gees-Album würde der Firma sicherlich aus der Misere helfen und damit auch den Gibbs wieder die Geldbörsen füllen. Und das half ihnen dann auch über ihre dunkelsten Zeiten, als sie 1974 durch die britische Provinz tingelten und die schlimmsten Zeiten ihrer Karriere durchlebten. Eine Zeit, die in diesem Buch auch sehr eindrucksvoll geschildert wird. Lesenswert!

Ebenfalls ganz neu im Bücherregal ist eine Biografie über Graham Bonnet. Sie heißt Graham Bonnet: The Story Behind the Shades: The Authorised Illustrated Biography und erzählt natürlich auch aus seiner Zeit mit den Marbles, wie er Barry Gibb kennenlernte und es zu deren Zusammenarbeit kam. Ganz lustig: als Ende 1967 Vince Melouney und Colin Petersen die  Ausweisung aus England drohte, überlegten sich Trevor Gordon, der die Gibbs ja schon aus Australien kannte, und Graham Bonnet, sich als Ersatz für die beiden bei den Bee Gees zu bewerben. Bevor es jedoch dazu kam, hatten die britischen Behörden die Arbeitserlaubnis von Vince und Colin verlängert und es dauerte noch beinahe ein ganzes Jahr, bis sich schließlich die Marbles formierten.


Donnerstag, 8. Dezember 2011

Gibb Sololben wieder erhältlich, Treasures Of The Bee Gees

Während Robin Gibb sich offenbar im Prozess der Gesundung befindet (er hatte schon wieder einen kleinen öffentlichen, rein gesellschaftlichen Auftritt), hat Warner Brothers klammheimlich zwei seiner Soloalben als digitalen Download wiederveröffentlicht und sind u.a. bei amazon erhältlich. In den USA sind darüberhinaus auch die Alben Hawks und Now Voyager von Barry Gibb downloadbar. Offenbar haben sich Barry und Robin mit Warner auf einen "kleinen Deal" einigen können, um die Alben wenigstens digital wieder verfügbar zu machen. Es geht also noch etwas. Dass man die Alben für dieses rein digitale Angebot remastert hat, scheint mir dagegen unwahrscheinlich.

Für alle Fans (und deren Fans) noch ein Geschenktipp: habe das Buch Treasures of the Bee Gees von Brian Southall in den Händen gehabt und obwohl ich bei Erscheinen im Frühjahr eher skeptisch war, muss ich nun sagen, dass dieser Schinken absolut lesenswert ist - oder besser: anschauenswert. Denn die Texte bieten dem Fan nicht so richtig viel Neues. Anders aber die Bilder und vor allem die (kleinen) Schätze, die der Titel ja verspricht. Der Clou: während man den Band durchblättert, findet man in eingefügten Taschen allerlei Überraschungen. Das geht los mit einem schönen Poster des Soundstage-Konzerts von 1975 in Chicago. Einige Seiten (und wunderbare Bilder) später stolpert man über eine Eintrittskarte zum Konzert der Bee Gees am 27. Februar 1968 in Hamburg (14.- DM), sowie ein Programm für einen Abend mit den Bands Grapefruit, Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich und, als Hauptact, die Bee Gees plus Bill Shepherd. Natürlich sind das alles Nachdrucke. Trotzdem schmälert das den Genuss nicht im geringsten. Von der Spirits-Tour durch die USA gibts übrigens gleich zwei Konzertkarten zum Staunen: sie kosteten schlappe 15 Dollar!
Darüberhinaus liegen noch Polaroidfotos der Band bei und allerlei mehr. Mysteriös ist für mich eine Art Drehbuch für einen Sketch, möglicherweise fürs Fernsehen, bei dem Vince und Colin mit von der Partie sind, so dass das Skript offenbar aus dem Jahr 1968 stammt. Zuordnen konnte ich es jedoch nicht.
Ein schönes, liebevoll aufgemachtes Bilderbuch, das ich durchweg empfehlen kann. Amazon Deutschland hat den Preis dafür kürzlich gerade um über 10 EUR gesenkt. Sollte man eventuell nutzen, denn lange wird das Buch nicht mehr so leicht zu bekommen sein!

Mittwoch, 20. September 2006

Robin Gibb "Mother Of Love", The Bee Gees "The Studio Albums 1967-1968"

Bee Gees: The Studio Albums 1967-1968Schön, dass es um und über die Bee Gees derzeit so vieles zu berichten und diskutieren gibt. So gibt es z.B. Leute, die sich die Köpfe heiß reden, nachdem sie das angebliche Cover der 6-CD-Box, die Anfang November erscheinen soll, gesehen und festgestellt haben, dass Colin Peterson aus dem Originalbild heraus retuschiert wurde und nun Zeter und Mordio schreien! Dabei ist längst nicht klar, ob das wirklich das Cover sein und wie das komplette Artwork aussehen wird.
Spannend ist dagegen, dass die Plattenfirma praktisch keine Informationen im Vorfeld heraus lässt. Man wolle die Katze nicht aus dem Sack lassen, lässt sich ein P&R Mann von Warner Brothers zitieren. Sollte es da wirklich noch Platz für Überraschungen auch für die ganz hartgesottenen Bee Gees Fans geben?
Sicher ist, dass es von jedem der drei Alben in der Box den Stereo- und den Monomix geben wird! Das ist natürlich der Knüller, wenn man plötzlich die Monomixe, die in Deutschland nie veröffentlicht wurden, in vernünftiger Qualität hören kann (Horizontal klingt im Monomix völlig anders)!
Aus der selben Quelle, aus der diese Details kamen, stammt auch die Info, dass die Coca Cola Spots unter den Bonustracks zu finden sein werden.
siehe auch: Bee Gees First, Horizontal und Idea + Bonus in einer 6 CD-Box zu Weihnachten!

Aber auch Robin Gibbs Auftritt am Sonntag auf dem Brahma Kumaris Festival Just A Minute in der Londoner Wembley Arena sorgt natürlich für Diskussionsstoff. Für alle, die es nicht via Internet verfolgen konnten muss gesagt werden, dass Robin zunächst Words, Mother Of Love und How Deep Is Your Love gesungen hat und in einem zweiten Set dann Tragedy und Staying Alive. Teil 2 wurde mit Band absolviert und mit Barry Gibbs Gesang aus der Konserve! Interessante Variante!
Der neue Song Mother Of Love, der exklusiv für das Festival entstand, erinnert stark an Robin's-Reign-Zeiten mit einem Hang zum Hymnischen à la Ellan Vannin, dem religiösen Charakter des Events angemessen. Ob, und wenn ja, wann dieser Song eventuell auf einer angeblich geplanten Charity CD erschienen wird, ist völlig unklar.
siehe auch: Robin Gibb Interview auf BBC Radio 2

Montag, 21. August 2006

Vince Melouney & Colin Peterson auf der Suche in Europa

Man hilft ja wo man kann:
Vince Melouney, der vor 3 Tagen 60 Jahre alt wurde, sucht einen Agenten für seine Europatournee, die noch in diesem Jahr anlaufen soll.
Ebenso auf der Suche ist Colin Peterson. Er schreibt an seiner Biografie und hat für Europa noch keinen Verleger gefunden. Vielleicht findet sich ein Bee Gees Fan, der dem einen oder anderen helfen kann!
Sollte jemand helfen können, möge er sich bitte an Jeanny58[at]aol.com wenden. Danke!