Warner Japan hat angekündigt, im August die vier 
Andy Gibb-Alben, die zwischen 1977 und 1980 erschienen sind, als CDs, im sog. 
Mini-LP-Format, also in einer dem originalen LP-Cover nachempfundenen Papphülle, zu veröffentlichen. Da sie zum für japansiche Verhältnisse recht günstigen Preis von ¥1800, also etwa 13 EUR, angeboten werden, möchte ich mal davon ausgehen, dass es keinerlei Extras dazu geben wird und die originalen Alben 1:1 übernommen werden.  
Gleiches wird für die ungleich teureren 
Bee Gees-Wiederveröffentlichungen gelten, die für September geplant sind, und die zum Preis von ¥2500, als knapp 20 EUR, angeboten werden. Auch diese werden, soweit ich das erkennen konnte, ohne Bonustracks angeboten. 
Angeblich hat 
Barry Gibb persönlich die 10 Alben für die Wiederveröffentlichung ausgewählt. Und siehe da, es befinden sich mit 
Cucumber Castle und 
Mr. Natural Alben darunter, die nun seit längerem als CD nicht mehr erhältlich waren und bei denen sich die Fans über einen etwas frischeren Sound freuen würden. Dazu, ob sich der Kauf unter diesem Aspekt jedoch lohnen wird, habe ich noch keine Informationen finden können. Ich bleibe aber am Ball.
Apropos 
Andy Gibb: bei der Lektüre 
der neuen Bee Gees-Biografie
 habe ich das Kapitel, das sich 
Andy Gibb widmet, mit großem Entsetzen gelesen. Eigentlich wollte ich es zuerst überspringen, habe es dann aber doch gelesen - und bin echt bestürzt. Was für ein Drama sich hinter 
Andy Gibbs Biografie verbirgt, war mir in diesem Ausmaß nie bewusst. Und das weder Manager, noch seine Brüder - und offenbar auch seine Eltern - all die Warnhinweise, wie sein exzessiver Drogenkonsum, seine Depressionen und Selbstzweifel, ignorierten, um seinen von Anfang an von allen Beteiligten forcierten Erfolgsplan einzuhalten, ist eigentlich ein Skandal. Wenn sich Vater Hugh nach Andys Tod selbst dem Alkohol hingab, weil er sich eine Mitschuld am frühen Ende seines Sohnes gab, und 
Barry Gibb noch heute mit seinem Versagen im Umgang mit seinem jüngsten Bruder hadert, kann ich das sehr gut verstehen.
Überhaupt der Drogenkonsum: sicher nichts Ungewöhnliches im Musikgeschäft der 60er und 70er Jahre. Aber bei den Gibbs? So muss es wohl auch 
Robin Gibb deutlich übertrieben haben, als er 1969 versuchte, sich seine Solokarriere aufzubauen. Schon der Abbruch der US-Tournee scheint mit Robins Drogenkonsum zusammen gehangen zu haben. Und auch die Drohung der Eltern Gibb, ihren 1970 ja noch minderjährigen Sohn zu entmündigen, weil er mit allzu wirren Interviews, schrägen Aussagen und absurden Aktionen von sich reden machte, waren offenbar seinem Amphetaminkonsum geschuldet.
Der Meyers-Biografie zufolge, hat selbst die Studioarbeit unter diesen Umständen gelitten. Die scheinbare Dominanz 
Barry Gibbs bei den Aufnahmen in den 70ern kam offenbar nicht von ungefähr und ist eher noch stärker einzuschätzen, als man das auf Alben von 
Saturday Night Fever bis 
Living Eyes zu hören bekommt. Maurice und Robin ließen sich damals aufgrund ihrer Drogenprobleme oftmals offenbar nur gelegentlich um Studio blicken, während Barry, besonders später, mit 
Albhy Galuten und 
Karl Richardson, im Studio die Aufnahmen leitete.
Mal schauen, was das Buch sonst noch so zu bieten hat. Bald bin ich durch.