Montag, 28. Mai 2012

RJ Interview

RJ Gibb hat dem britischen Express gestern, eine Woche nach dem Tod seines Vaters, ein Interview gegeben, das ein wenig Einblick in den Krankheitsverlauf Robin Gibbs gibt. Demnach ist Robin Gibb nicht an Krebs gestorben, sondern an Nierenversagen als Folge der Chemotherapie - er ist also an der Chemotherapie gestorben.

Der angeblich vor kurzem neu entdeckte Tumor sei so klein und kaum wahrnehmbar gewesen. Trotzdem wurde Robin Gibb im Krankenhaus weiter als Stufe-4-Krebspatient behandelt, also in der Intensivstation. Nach einem vor etwa einem Monat erlittenen Schlaganfall wurde Robin Gibb dann vom Krankenhaus sediert und palliativ behandelt, wogegen sich seine behandelten Ärtze anfangs genauso wehrten, wie seine Familie. Offenbar hatte Robin stets gefordert alles Erdenkliche zuzulassen, um ihn am Leben zu halten - sei es auch noch so aussichtslos.

Schließlich setzten sich die Ärtze des Krankenhauses durch und ersparten Robin Gibb diese ganze menschenunwürdige Maschinerie.

RJ schildert dann noch einige persönlichen Momente. Den Artikel habe ich ins Archiv übernommen.

Wie das in solchen Zeiten ist, interessiert sich die Öffentlichkeit auch immer an den Familienangehörigen, besonders wenn man mit ihnen eine prima Story vermarkten kann. Lesleys kurzer Einsatz als Bee Gee 1969 gibt diese Story natürlich her. Und wenn auch kaum mehr Informationen über die ältere Schwester Robin Gibbs enthüllt werden, als die, die ich bereits im Archiv abgelegt habe, so tauchen doch noch neue Fotos auf. Die britische Mail Online hat eine ganze Reihe Fotos in einem Artikel über sie veröffentlicht.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Famile Gibb wohl am 8. Juni zur Beerdigung zusammen kommen wird. Die öffentliche Trauerfeier soll wohl im September stattfinden.

Samstag, 26. Mai 2012

Langsam beruhigt sich die Öffentlichkeit wieder und alle Nachrufe sind geschrieben...


...und ich hab sie, glaube ich, alle gelesen. Und es waren viele dabei, die wirklich lesenswert waren. Trotzdem komisch, dass man die Bee Gees früher immer gerne als Beatlesklone abtat, die mit Hausfrauenpop die Discoszene eroberten. Das klingt in vielen Nachrufen auf Robin Gibb heute ganz anders, obwohl die Discoschublade auch immer wieder gerne geöffnet wurde.

Die Bee Gees sind tot. Das wissen wir seit 9 Jahren, seit Maurice Gibb verstorben ist. Aber sie sterben auf Raten. Und irgendwann, in hoffentlich ferner Zukunft, werden sie dann endgültig zu Grabe getragen.

Das ist zynischerweise für die Musikindustrie auch immer ein Freudenfest! Die reibt sich beim Ableben eines Musikers stets die Hände. Billigere Promotion gibt es gar nicht. So hat das Branchenblatt Musikmarkt nichts besseres zu tun, als die Wochen aufzuzählen, die Robin Gibb sich in den deutschen Charts tummelte. Armseliger gehts kaum! The Ultimate von den Bee Gees ist weltweit (außer in Deutschland - und in den USA, glaube ich, auch nicht) wieder in die Charts eingestiegen. Und das Titanic Requiem hat sich sowohl in den englischen, als auch in den deutschen Amazon-Downloadcharts erneut an die Spitze gesetzt.

Solche Reflexe der Konsumenten sind immer schwer zu erklären. Und warum kaufen sie immer wieder dasselbe? Immer die gleichen Hits? Und weil man auch sonst überall (bestenfalls) immer nur 'Massachusetts' vorgespielt bekommt, wenn man an Robin Gibb erinnern will, habe ich mir einfach mal meine wichtigsten Robin-Gibb-Songs in einem knapp 2-stündigen Programm zusammengestellt und über Mixcloud ins Netz gestellt, so dass es sich jeder, hier gleich links, anhören kann. Mein persönliches Requiem mit meinen Lieblingssongs von und mit Robin Gibb! (Ebenfalls auf Mixcloud hat übrigens Andrew Mon Hughes ein Special seiner Radiosendung The Classic Rock Show, das Robin Gibb gewidnet ist, bereitgestellt: http://i.mixcloud.com/CBZYf6)

Ich möchte auch noch auf zwei Artikel hinweisen, die ich recht interessant fand. Zum einen ein Artikel, in dem Toningenieur John Merchant einiges über Robin zu erzählen hat (Robin Gibb remembered in South Florida) und ein Artikel des australischen Daily Telegraph, der mit der Ältesten der Gibb-Geschwister, der 67-jährigen Lesley Evans, gesprochen hat. Kann man im Archiv nachlesen oder sich auf der Seite der Zeitung das Interview als Video anschauen.

Lesenswert ist auch der Blogeintrag Segarini: The Brothers Gibb eines gewissen Bob Segarini. Dieser lernte die Brüder Gibb 1975 kennen, als er in der Vorgruppe bei Konzerten der Bee Gees in Kanada spielte. Er hat nur Gutes zu berichten. Er beschreibt das auch sehr schön. Auch Andy Gibb war damals - als 14-jähriger - mit dabei. Mit diesem hatte er dann auch Jahre später noch einmal zu tun, als Andy schon mitten in seinem Drogendesaster steckte.

Soviel für heute.
 

Donnerstag, 24. Mai 2012

Titanic-Requiem im Kino

Das Branchenblatt Musikmarkt meldet, dass das Titanic-Requiem in Deutschland in einigen ausgesuchten Kinos gezeigt werden soll. Beinahe unbemerkt fand bereits vorgestern die Premiere in einigen UCI-Kinowelten in Norddeutschland statt. Am 10. Juni wird das Spektakel nun in CinemaXX-Häusern in Bielefeld, Bremen, Göttingen, Hannover-Nikolaistraße, Kiel, München, Stuttgart Liederhalle, Würzburg und Wuppertal gezeigt.

 

Mittwoch, 23. Mai 2012

Trauerfeier in der St Paul’s Cathedral

Die britische Sun berichtet heute, dass die Familie Robin Gibbs eine Trauerfeier in der legendären St Paul’s Cathedral in London plant. Offenbar erwartet man Trauergäste aus der ganzen Welt. Es soll der größte Aufmarsch an Musikindustrieleuten seit dem Tod John Lennons geben, hört man angeblich aus Familienkreisen.
Offenbar sind die Söhne Spencer und RJ damit beschäftigt, ein Programm zusammenzustellen.

Beerdigt wird Robin Gibb jedoch in dessen Wohnort Thame in Oxfordshire.

Habe in der Zwischenzeit einige weitere lesenwerte Artikel (auch aus deutschen Medien) dem Spicks & Specks Archiv hinzugefügt. Weitere werden folgen.


Reaktionen von Elton John und David English

Heute nur ein kurzes Update. Zwei Reaktionen, die mir positiv aufgefallen sind. Zum einen hat Elton John bei einem Konzert in Las Vegas seinen Song 'Don't Let The Sun Go Down On Me' Robin Gibb gewidmet und darauf hingewiesen, dass er, Elton John, und Bernie Taupin, sein Textschreiber, vom Songwriting der Brüder Gibb stark beeinflusst waren. 
Einen kurzen Clip davon kann man auf YouTube und Elton Johns Facebook-Seite anschauen.

Wenn jemand Einblick in das Leben nicht nur der Brüder Gibb, sondern auch in das ihrer Familien hatte, dann ist das David English. Er lernte die Bee Gees 1973 kennen, als er gemeinsam mit Robert Stigwood die Firma RSO gründete und wurde über die Jahre ein ständiger Begleiter der Band und ein sehr guter Freund vor allem Barry Gibbs. Er beschreibt in einem Artikel des britischen Mirror, wie er und Barry vor 7 Wochen zuletzt an Robins Krankenbett waren, und dass man da schon davon ausgehen musste, das Robin im Sterben lag. Barry thematisierte das aber in keiner Weise - stattdessen redete er ununterbrochen von Maurice!

David English beschreibt aber auch eine Menge netter Erlebnisse, die er mit den Brüdern hatte, schreibt über die Magie, die sich ausbreitete, wenn die drei im Studio waren und komponierten, erzählt über Robins Flugangst und erinnert sich an delikate Erlebnisse über den Dächern von Paris.

Ein lesenswerter und liebenswerter Artikel, den ich natürlich ins Spicks & Specks Archiv übernommen habe und den man hier nachlesen kann.
Ebenfalls vom britischen Mirror habe ich eine Fotostrecke über Robin Gibb übernommen, die mit seltenen Bildern aufwarten kann. Anschauen!


Dienstag, 22. Mai 2012

Erste Reaktionen auf Robin Gibbs Tod

Sicher wird es noch etwas dauern, bis man diese Nachricht von gestern verdaut hat, der Schock verarbeitet ist. Als ich die Nachricht gestern nacht in meinem Postfach vorfand, war ich wie gelähmt, zumal der Absender der Email ja Robin Gibb selbst war. "Our sweet hero has gone to heaven to sing with the angels" stand im Betreff. Und die Nachricht war dann kurz und knapp.

In England kam die Nachricht am späten Sonntagabend und einige Radiosendungen der BBC unterbrachen ihr reguläres Programm, um auf die Meldung einzugehen. In der Sendung 5Live sprach DJ Mike Read sehr lange über Robin und deren Freundschaft. Aber auch Hörer durften anrufen und ihre Gefühle mitteilen. Das war z.T. sehr bewegend.

Der erste Nachruf erschien dann am selben abend im englischsprachigen Rolling Stone. Die Nachricht platzte auch in die gerade stattfindenden Billboard Awards. (Später wurde dann peinlicherweise Barry Gibb vom Billboard für tot erklärt). Es folgten alle weitern wichtigen und weniger wichtigen Zeitungen und Agenturen. Selbst Al Jazeera vermeldete Robins Tod, verbunden mit einem mir bisher unbekannten hübschen Foto der Brüder.

Ich habe eine grobe und nicht weiter geprüfte Linkliste der ersten englischsprachigen Reaktionen im Spicks & Specks Archiv zusammengestellt. Wer will, kann sich da gerne durchklicken. Den Nachruf der BBC habe ich bereits ins Archiv übernommen. Weitere werden folgen. Ich muss sie aber erst mal allesamt in aller Ruhe prüfen.

Natürlich gab es auch Nachrufe in deutschsprachigen Medien. Auch der deutsche Rolling Stone hat im Laufe des Tages einen eher uninteressanten Nachruf veröffentlicht. Einige waren aber fundiert und z.T. recht liebenswert. Die Frankfurter Rundschau (http://www.fr-online.de/leute/bee-gees-robin-gibb-ist-tot,9548600,16078782.html) etwa erinnert an Robins Humor, Spiegel Online (http://www.spiegel.de/kultur/musik/nachruf-auf-bee-gees-saenger-robin-gibb-a-834104.html) titelt "Der Verkannnte" und die Süddeutsche (http://www.sueddeutsche.de/kultur/robin-gibb-ist-tot-melancholiker-mit-eigenem-kopf-1.1333843) nennt ihn einen "Melancholiker mit eigenem Kopf". Überhaupt fällt auf, dass Robin Gibb häufig als eigentlicher Kopf der Bee Gees genannt wird. Als der, der die Band stets mit neuen Ideen voranbrachte.

Als der "Mozart unter den Bee Gees" bezeichnet ihn DIE ZEIT (http://www.zeit.de/kultur/musik/2012-05/robin-gibb-nachruf) Robin in ihrem Nachruf und bezieht sich dabei auf das kürzlich entstandene Requiem.

Nüchtern aber mit viel Multimedia kommt tagesschau.de (http://www.tagesschau.de/kultur/robingibb104.html) daher. Und in der ZDF-Mediathek (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1646528/-Bee-Gees-Saenger-Robin-Gibb-ist-tot?bc=sts;stt) kann man die Meldung aus der heute-Sendung anschauen.

Natürlich gab es auch eine Reihe von Reaktionen von Musikerkollegen, die ich derzeit noch zusammenstelle und in Kürze hier präsentieren werde. Außerdem habe ich gestern das gute alte Album Robin's Reign wieder entdeckt. Habe ich seit langem mal wieder aufgelegt (und werde das heute wieder tun). Dabei fiel mir auf, dass die alte Polydor-Pressung aus dem Jahr 1970 einen viel besseren Sound hat, als die spätere Auflage von RSO. Und auch die CD klingt sehr viel dünner. Maurice's Bass auf 'Mother And Jack' knallt da durch die Boxen in den Raum, dass es eine Freude ist!

Zum Schluss will ich noch eine Lanze für Barry Gibb brechen. Viele Fans zeigten sich geradezu entrüstet, dass er sich gestern in keiner Weise zu Robins Tod äußerte. Ich will nicht in seiner Haut stecken, will nicht wissen, wie er sich fühlt. Er musste nun den Tod seines dritten Bruders erleben. Das muss wirklich bitter sein.

Inzwischen hat er allerdings reagiert. Und das auf wunderbare Weise. Auf YouTube hat Barry Gibb ein wunderbares Video bereitgestellt, das mehr sagt, als alle Worte: zu dem Song 'Heart Like Mine', den ich wegen der perfekten Vocals von Robin und Barry sowieso liebe, hat er Aufnahmen von Robin, offizielle, wie ungesehene und offenbar private, zusammengestellt. Und zum Schluss tauchen natürlich auch Maurice und Andy auf. BODDING heißt das Video. Das war Robins Spitzname als Junge. Sehr bewegend.







Montag, 21. Mai 2012

Robin Gibb ist tot!

Die tagelange Ruhe der letzten Wochen ließ beinahe vermuten, dass es Robin Gibb nicht wirklich besser ging. Und gestern abend ist es dann passiert: Robin Gibb ist tot! Was für ein Jammer!

"Ich bin nur froh, lieber Robin Gibb, dass dein Leiden nun ein Ende hat. Und auch die Quälerei, die mit jeder Krebserkrankung einhergeht, ist vorüber. Was ein Glück! Denn das wünscht man niemandem! 
Meine Gedanken sind nun auch bei Deiner Familie. Eine Familie, für die ich Dich immer beneidet habe. Wir alle werden dich vermissen! Und für das, was du uns, den Fans hinterlässt, die Musik, deine Songs, dafür danke ich Dir! 
Beinahe 45 Jahre hat mich deine Musik nun durch Leben begleitet, durch allerlei Höhen und Tiefen - und ganz oft Trost gespendet. Das Schöne: sie wird das sicher auch weiter tun. Danke!"
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"The road ahead for Robin remains uncertain but it is a privilege to look after such an extraordinary human being
Dr Andrew Thillainayagam

 

Donnerstag, 10. Mai 2012

50/50 für Robin Gibb

Der britische Telegraph meldet in seiner gestrigen Printausgabe, dass die Ärzte Robin Gibb eine 50/50-Chance geben, seine derzeitige Erkrankung zu überstehen. Das Gerücht, dass man bei ihm einen weiteren Tumor gefunden habe, scheint bedauerlicherweise aber zu stimmen, denn offenbar möchte man eine weitere Chemotherapie bei ihm durchführen. 

Dazu scheint Robin Gibb jedoch - als Nebeneffekt der früheren Chemotherapien - derzeit noch viel zu schwach zu sein. Die Lungenentzündung ist aber wohl überstanden. Außerdem wird er zur Zeit noch durch den Verlust seiner Stimme gequält, offenbar ausgelöst durch einen Luftröhrenschnitt.

Es geht ihm also weiterhin alles andere als gut. Auch von einer Rückkehr nach Hause ist derzeit keine Rede mehr. Ehefrau Dwina scheint aber nach wie vor kaum von seiner Seite zu weichen.
Weiter alles Gute, Robin!

Wer sich für den Artikel interessiert: http://spicksspecks-archiv.blogspot.de/2012/05/bee-gee-robin-gibb-has-5050-chance-of.html


Montag, 7. Mai 2012

Bee-Gees-Fanmeeting fällt aus!

Mit großer Überraschung habe ich heute erfahren, dass das Bee-Gees-Fanmeeting von Anja und Detlef Wange, das am 2. Juni stattfinden sollte, ausfallen muss. Angeblich, weil viele aufgrund des Gesundheitszustands von Robin Gibb abgesagt hätten. Kann mir das jemand erklären? Maurice Gibb ist sogar tot und trotzdem gabs in den letzen Jahren Fan-Meetings. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Währenddessen gibt es von Robin Gibb nichts Neues. Was ich als positiv bewerte. Manche Medien melden, er sei inzwischen wieder zu  Hause, die meisten melden inzwischen aber gar nichts mehr. Die haben das Interesse erst mal verloren. Und auf RobinGibb.com stammt das letzte Update vom 25. April.

Gelegenheit, sich das Titanic-Requiem noch mal anzuhören. Tatsächlich habe ich das in den letzten Tagen öfters getan und ich werde (hoffentlich) bald eine eigene Rezension verfassen und den Archiv hinzufügen können.

Dienstag, 1. Mai 2012

Geht es Robin Gibb wieder besser?

Wenn man den Medien glauben darf, dann geht es Robin Gibb inzwischen deutliche besser. Was immer das in seinem Fall heißen mag. Aber offenbar hat sich sein Zustand derart verbessert, dass man inzwischen überlegt, ihn im Laufe der Woche nach Hause zu entlassen. Allerdings ist er offenbar noch nicht in der Lage, wieder selbstständig zu essen. Auch ans Laufen wird er sich erst langsam wieder gewöhnen müssen. Kurz: er ist nach wie vor ziemlich übel dran und die eigentliche positive Meldung, die zwischen all diesen Details hindurch scheint, lautet: er ist dem Tod nochmal von der Schippe gesprungen!

Wie es nun weitergeht, ist jedoch völlig offen. Ich glaube kaum, dass Robin Gibb sich von solch einem Schlag je wirklich erholen wird können - so sehr ich es ihm natürlich wünsche! Auch sein seitens der Familie immer wieder beschworener "eiserner Wille" wird ihm da nicht viel weiter helfen können.

Immerhin gibt es inzwischen RobinGibb.com wieder. Dort gibt es auch eine offizielle Mitteilung, die vom 25. April stammt. Alles andere, was so in den Medien verbreitet wird, ist im Grunde alles Spekulation und Sensationsheischerei, die ich hier auf diesen Seiten versuche, zu vermeiden. Doch welche Meldung neben den offiziellen, seriös ist, und welche nicht, ist oft schwer zu entscheiden. In der Regel nehme ich die Seite der BBC als Ausgangspunkt für meine Recherchen. Hier kann man davon ausgehen, dass relativ seriös berichtet und kommentiert wird. Aber natürlich schaue ich auch bei alle anderen Seiten, wie die der Sun oder des Mirrors und wie sie alle heißen, vorbei. Schließlich versuche ich, diesen Wust in einer handvoll Sätzen den deutschen Fans zusammen zu fassen.

Dabei muss man immer bedenken, dass all diese Infos nicht aus zweiter oder dritter, sondern zumeist gar aus vierter Hand stammen. Das ist auch der Grund, warum ich die allermeisten Infos hier im Konjunktiv präsentiere. Doch das scheint manchen Leser zu verwirren. Kürzlich schrieb ich unter der Überschrift Nichts Neues von Robin Gibb:
Angeblich reagiert Robin Gibb auf nichts außer auf Musik, weswegen Bruder Barry ihm angeblich etwas vorsingt - welch schönes Bild! Und wer weiß, vielleicht hilft das ja wirklich etwas.
Leser  A. Kochs warf mir daraufhin einen "ins Lächerliche gehenden Unterton" vor. Daraufhin habe ich mir diesen Satz wieder und wieder vorgelesen und bin zu dem Schluss gekommen, dass das offenbar am verwendeten Konjunktiv und dem dadurch bedingten, zweimal verwendeten "angeblich" liegen muss. Den Teil auf den es mir ankam, habe ich jedoch mit einem Ausrufezeichen beendet: "welch schönes Bild!" - welch schönes Bild AUSRUFEZEICHEN Was soll daran bitte lächerlich sein? Was soll das anderes heißen, als "welch schönes Bild!"? Besonders wenn ich dann auch noch anfüge: "Und wer weiß, vielleicht hilft das ja wirklich etwas." Da steckt sogar ein bisschen der Wunsch mit drin, dass es helfen möge, falls, und jetzt kommts: falls das alles wahr ist! Inzwischen ist dieses hübsche Bild zwar noch tausendmal bemüht worden und man kann nun wohl auch davon ausgehen, dass es einen wahren Kern hat, aber als ich dieses Bild hier beschrieb, war das durch nichts belegt. Doch ich wollte es den Bee-Gees-Fans nicht vorenthalten. Wie man das missverstehen kann, wird mir aber ein Rätsel bleiben, lieber A. Kochs.

Überhaupt kein Verständnis habe ich allerdings für sogenannte Fans, die sich an diesen Horrormeldungen über Robin Gibb und seinen Gesundheitszustand der letzen Monate, "als Bee Gees Fan bestätigt fühlen"? Das ist völlig krank, sorry! Robin Gibb ringt mit dem Tod, die Presse saugt sich dazu allerlei Müll aus den Fingern, um mit seinem Namen ihre Auflagen zu steigern, und dem A. Kochs ist es ein innerer Vorbeimarsch!? Wie kann man bitteschön glauben, dass die das tun, weil "Robin kein ganz Unwichtiger der Zeit- und Musikgeschichte ist"?  Robin Gibb ist denen scheißegal. Hätten sie etwas mehr Respekt vor ihm, dann hätten sie vor seiner Privatsphäre (und der seiner Familie) halt gemacht. Aber für die zählt Blut und Sperma! Das steigert die Auflagen, bringt Klicks ohne Ende und führt zu Werbeeinnahmen. So zynisch ist das, mein lieber A Kochs, und du scheinst dich daran auch noch zu beteiligen! (Leider, muss man anfügen.)

Und genau das ist es auch, was mich antreibt, diese Seiten hier zu betreiben - gerade in der aktuellen Situation. Für mich ist Krankheit etwas zutiefst Persönliches, also Privates. Und diese Privatsphäre haben auch berühmte, in der Öffentlichkeit stehende Menschen (und vor allem deren Angehörige) verdient. Dass sich im Falle Robin Gibbs seine Fans für seinen Zustand interessieren, ist aber auch völlig klar. Was ich immer versucht habe, war ein Mittelweg zu finden, wie ich einerseits diese Privatsphäre wahren und gleichzeitig die Fans der Brüder Gibb informieren kann. Ich denke, dass mir das zumeist gelungen ist. Wenn ich Hohn und Spott verteile, dann gewiss nicht, um eine Person lächerlich zu machen, die sich in einer schwierigen persönlichen Lage befindet, sondern um z.B. ein Werk, das nichts besseres verdient hat, zu kommentieren (die Favourite Christmas Corals etwa).

Wer jedoch wie Leser A. Kochs sein Selbstwertgefühl nur dadurch bewahren kann, indem er sich all diesen Müll einer respektlosen Boulevardpresse reinzieht, der ist hier an der falschen Stelle. Und der hat hier, meiner Meinung nach, auch nichts verloren. Ich dachte eigentlich das sei klar.