Sonntag, 21. November 2010

Mythology, In Our Own Time, Reissues

Nun sind sie also da, die Box und die DVD (und auch das Robin-Gibb-Buch soll laut Verlag noch im November ausgeliefert werden). Was ich von dem Box-Set halte habe ich in meiner Diskografie festgehalten. Kurz: die ca. 50 EUR für die Box in Deutschland hätte ich nie bezahlt. Denn das ist sie nicht wert. Glücklicherweise kann man sie aber über englische Versender zu einem knappen Drittel des hiesigen Preises bekommen. Und so kann zumindest ich damit leben. Aber genau das ist das Problem. Ich hätte gerne 50 EUR bezahlt für ein Box-Set, das etwas opulenter ausgefallen wäre, mit ein paar Extras, die auch den beinharten Fan hätten überraschen können. In der vorliegenden Form wirkt das etwas enttäuschend.
Ganz anders die DVD In Our Own Time. Entgegen meinen Erwartungen hat sie mich beinahe zwei Stunden lang wirklich gefesselt. Viel ist passiert seit den letzten Bios und das wird hier auch thematisiert, ist immer präsent: das Ende der Bee Gees durch Maurice' frühen Tod vor nunmehr beinahe 8 Jahren und was daraus für Barry und Robin folgte.
Verrückt, dass gerade Maurice Gibb auf der DVD wie aus dem Jungbrunnen gezogen wirkt. Frisch, agil und gesund; während die beiden Brüder seitdem sichtlich gealtert sind. Maurice' Interview wurde offenbar kurz vor seinem Tode Ende 2002 aufgenommen und nichts, absolut nichts deutet darauf hin, was dann im Januar 2003 mit ihm passierte. Klar, wie auch?
Natürlich sind zwei Stunden eigentlich für die 50 Jahre viel zu kurz, wenn man die Musiker auch noch selbst zu Wort kommen lassen will. Aber die Bio beschränkt sich auf einige wenige aber markante Stationen aus der Karriere der Gibbs und lässt die Brüder dabei ausführlich zu Wort kommen. Und so enstanden einige wirklich berührende, manchmal nachdenkliche Momente. (Outtakes aus der Doku kann man im Übrigen auf Robin Gibbs Webseite abrufen.)
Außerdem habe ich in den letzten zwei Wochen noch ein wenig wegen der künftigen Reissues recherchiert. Dabei ist in der Tat herausgekommen, dass mit Mythology der Vertrag mit Reprise zunächst erfüllt ist. Dieser sah vor, wesentliche Alben der Bee Gees wieder zu veröffentlichen (was 2006 auch geschah). Die ersten vier Alben bekamen einen Sonderstatus, um den gemeinsamen Vertrag mit einer Box zu starten. Mit Greatest wollte man die Zeit bis zum 50-jährigen Jubiläum überbrücken. Mythology war von Anfang an geplant, allerdings schon für 2009. Diverse interne Probleme bei der Plattenfirma, aber auch die Probleme in Verbindung mit den rückläufigen Verkaufszahlen von CDs, haben das Projekt schließlich verzögert. Ultimate Bee Gees war da lediglich ein Notnagel, um 2009 überhaupt ein Produkt auf dem Markt zu haben.
Natürlich werden die Alben der Bee Gees weiterhin über Reprise verkauft. Auf weniger erfolgreiche Alben wie Mr. Natural oder Trafalgar wird man jedoch in den Plattenläden derzeit kaum stoßen. Diese wurden lediglich als Downloads wiederveröffentlicht. Und daran wird sich auf absehbare Zeit auch kaum etwas ändern. Über ein neues Projekt ähnlich dem Boxset Studio Albums 1967-1968 mit späterem Material ist angeblich noch nicht einmal nachgedacht worden. Und da das Geschäftsjahr bei WMG mit dem 3. Quartal 2010 gerade endete (wir erinnern uns an die Entlassungswelle bei Rhino), wird vor dem Ablauf des aktuellen Geschäftsjahres am 30.09.2011 auch nicht viel passieren.
Zum Abschluss noch ein Update zu Robins angekündigtem Requiem, das er zum 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic gemeinsam mit Sohn Robin-John komponiert. Im Dezember beginnen die Aufnahmen dafür mit dem Royal Philharmonic Orchestra. Am 12. April 2012 soll es in Ulster in Nordirland aufgeführt werden. Aber schon im Herbst 2011 soll es eventuell als CD erhältlich sein. Man darf gespannt sein, zumal das 10-sätzige Werk auch einen Song namens "Daybreak" enthalten soll, über den Robin offenbar ganz besonders gerne spricht.
Und schließlich: Im Zuge der optischen Umgestaltung von RobinGibb.com, denkt Robin Gibb offenbar auch über einen neuen Bereich seiner Seite nach, wo er rares Material aus seinem Archiv, offenbar zum Download, anbieten möchte.
Puh! Das wars für heute!

Freitag, 12. November 2010

Mythology im Anmarsch

Nun geht langsam kein Weg mehr dran vorbei Montag erscheint Mythology. Interessant dabei sind die Preise. Bei Rhino in den USA kostet die Box mit 4 CDs $42,99, während sie in England bei amazon nach wie vor für £15.99 (für Ausländer aus der EU kommen etwa £2,50 Steuern hinzu) zu haben ist. Amazon Deutschland hat noch gar keinen Preis.

In diesem Moment habe ich die DVD In Our Own Time vom Postboten erhalten. Von außen sieht sie schon mal ok aus. Mal sehen, was die DVD hergibt....

Mittwoch, 3. November 2010

In Our Own Time auch als Blu-Ray

Nun ist die neue DVD auch als Blu-Ray Disc gelistet. Der Inhalt wird sich von dem der DVD nicht unterscheiden. Erscheinen wird sie am 12. November.

Dienstag, 2. November 2010

Vorläufig keine neuen Bee-Gees-Reissues?

Die zumeist gut unterrichtete Bee-Gees-Fanseite Gibb Service International fragt auf ihrer Newsseite, wie es nach Mythology weitergehen wird. Und wer nun denkt, ah! Cucumber Castle usw., der wird sich wundern. Denn laut Dick Ashby planen Rhino/Reprise als nächstes die Alben von Andy Gibb wiederzuveröffentlichen. Ob weitere Bee-Gees-Alben wiederveröffentlicht werden, muss jedoch offenbar erst verhandelt werden. So ernüchternd das klingen mag, würde sich das jedoch mit Informationen decken, die ich schon vor vier Jahren bekam, aber nie richtig ernst genommen hatte. Damals hieß es, dass der Vertrag zwischen den Gibbs und Reprise/Rhino nur die Alben von First bis Odessa beinhalten würde. Und noch dunkler erinnere ich mich, dass Barry Gibb 2006 die Fans aufforderte abzustimmen, ob die Wiederveröffentlichungen als Box oder als Einzel-CDs erscheinen sollen. Damals war ebenfalls nur von den ersten vier Alben von 1967 bis 1969 die Rede.

Was heißt das? Offenbar müssen wir uns noch wirklich lange, lange gedulden. Es gibt also scheinbar noch gar keine Rahmenbedingungen für weitere Wiederveröffentlichungen älteren Materials. Und das ist zunächst mal enttäuschend. Es wirft aber auch ein anderes Licht auf das geplante Album von Robin Gibb. Möglicherweise hat er es deswegen immer wieder verschoben, weil er vertraglich gebunden war und zunächst für die Plattenfirma die Bee-Gees-Produkte promoten musste. Und dieser Vertrag läuft nun offenbar mit der Veröffentlichung von Mythology aus. Und dem Soloalbum würde dann nichts mehr im Wege stehen. Möglichwerweise, vielleicht - aber warum nicht?
Link: Gibb Service International News