Sonntag, 30. September 2007

Bee Gees' Greatest: eine erste Kritik

Seit Freitag ist Bee Gees' Greatest in Deutschland nach 17 Jahren wieder erhältlich! 1990 wurde das Album zu Gunsten der ''Very Best of'' aus dem Programm des deutschen Vertriebs genommen und ist heute - neben Living Eyes - die meistimportierte Bee Gees CD.

Nun ist es also wieder erhältlich und das mit einigen Bonustracks, darunter das bisher von den Bee Gees unveröffentlichte ''Warm Ride'', das in den 70ern von verschiedenen Interpreten, darunter auch von Ex-Marbles Sänger Graham Bonnett und natürlich von Andy Gibb für dessen Album After Dark aufgenommen und veröffentlicht wurde.
Die Bee Gees Version überrascht nun nicht sonderlich, ist ein typischer (Barry)-Gibb-Song aus dieser Zeit und erinnert mich am ehesten an ''Grease''. Für einen Bee Gees Song etwas zu schnell, wie ich finde, und ehrlich gesagt kann ich nachvollziehen, wieso der Song weitergegeben wurde - hitverdächtig aber nicht 100% Bee Gees (wie gesagt: eher ein Barry-Gibb-Song).

Alle anderen Bonustracks sind Remixe, sowie die bisher nur als Promo erschienene 7-Minuten-Version von ''Staying Alive'', die damit endlich den Fans offiziell zugänglich gemacht wird.
Die Remixe sind durchweg langweilig bis öde. Sie wirken allesamt als Fremdkörper, sollen die Bee-Gees-Songs in die Jetztzeit transportieren und lassen dabei jedes Fingerspitzengefühl für die Originale vermissen. Allein der ''Count Da Money 2007 Remix'' von 'If I Can't Have You'' fällt da positiv aus dem Rahmen.

Und genau genommen wurde da auch nix Re-mixed. Man müsste es eher "Re-Built" oder so nennen, den die Technik, die hier angewendet wurde ist die selbe, wie sie bei dem Beatles Album Love praktiziert wurde. Die Titel werden im Grunde neu eingespielt - eben unter Verwendung originaler Teile der Songs und neuer Einspielungen, produziert von den sogenannten Remixeren.

Aber vielleicht kann man damit ja ein paar neue Fans für die Bee Gees begeistern. If I Can't Have You im ''Disco Boys Remix'' läuft in Deutschland schon sehr erfolgreich. Vielleicht stürmen die Bee Gees ja mal wieder die deutschen Charts - so wie in den USA, wo Bee Gees' Greatest in den Album-Charts, also dort, wo die Verkauszahlen aller Alben, die älter als 2 Jahre alt sind ermittelt werden, von 0 auf 1 einstieg! Fast wie in alten Zeiten!

Die Promotionarbeit scheint schon wie zuletzt nur von Robin Gibb geleistet zu werden. Von Barry Gibb ist mir noch kein Termin zu Ohren gekommen. Robin dagegen rennt von TV- zu TV-Termin, klappert alle relevanten Radiostationen ab und taucht, wie schon gemeldet, am 5.Oktober auf RTL in einer dieser von der Industrie gekauften Shows auf.

Zu guterletzt möchte ich heute wieder einmal zwei Coverversionen vorstellen, die beide ganz aktuell sind:
Spencer Gibb & 54 Seconds - Run To Me (9,43MB) von dem in Deustchland nicht erhältlichen Album 'A Song For My Father'
Barry Manilow - How Can You Mend A Broken Heart (8,04MB) aus dessen kürzlich erschienenen Album 'Hits Of The Seventies'

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