Donnerstag, 26. Februar 2015

Barry Gibb im Studio

Photo: Larry Busacca/Getty Images
Schon vor dem Wochenende, an dem die Grammy-Awards verliehen wurden, und bei denen die Bee Gees für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden, gab es Gerüchte, dass Barry Gibb sich direkt nach dieser Verleihung ins Studio begeben wird, um endlich das lange, lange in Aussicht gestellte Soloalbum einzuspielen. Dieses Gerücht stützte sich vor allem auf einen Tweet von Sohn Stephen Gibb. Und kaum waren die Grammys verliehen, gab es einen erneuten Tweet; dieses Mal von John Merchant, der verkündete, das es nun mit den Aufnahmen losginge. Dieser Tweet wurde aber flugs wieder gelöscht. Warum auch immer. Vielleicht weil er von einem Plattenvertrag mit Columbia Records sprach, das Ganze aber noch nicht in trockenen Tüchern ist?

Inzwischen gibt es sogar Hinweise, dass sich Barry Gibb in den Hit Factory Studios in Miami eingemietet hat - und da kennt er sich sicher aus, denn es handelt sich dabei um die früheren Criteria Studios, in denen die Bee Gees seit 1975 bis zur Fertigstellung ihres eigenen Middle Ear Studios, praktisch ein und aus gingen.

So viel zu den Gerüchten und Vermutungen.

Wer sich für Barry Gibbs Auftritt bei den Grammy interessiert, kann sich auf Grammy.com Videos dazu anschauen.

Und außerdem: das Kickstarter-Projekt To Love The Bee Gees: A Tribute to the Brothers Gibb scheint zu scheitern. Denn zwei Tage vor Ende der Aktion sind gerade mal $8000 Dollar zusammen, nicht einmal ein Viertel der angestrebten Summe. Ob das Projekt deswegen begraben wird, ist möglich, wäre aber schade. Mal schauen.

Oft finden sich nach solch einem gescheitertren Crowdfunding-Projekt ja doch noch alternative Wege. So auch bei Dennis Bryon. Sein gescheiterter Plan, eine Autobiografie über Kickstarter zu finanzieren, führte schließlich zu einem Vertrag mit dem kanadischen Verlag ECW Press. Und im Sommer dieses Jahres wird das Buch auch erscheinen. Es wird den Titel "You Should Be Dancing: My Life with the Bee Gees and Beyond" heißen, und - noch besser - man kann es bei amazon sogar schon vorbestellen.


Sonntag, 8. Februar 2015

David Bowie und die Bee Gees

Als ich letztes Jahr die David Bowie-Austellung in Berlin besucht habe, war mir die ganze Zeit so seltsam Zumute. Und irgendwann wurde mir auch klar warum: Ich war in einem MUSEUM! Ich schaue mir David Bowie in einem Museum an! Nicht in einer Konzerthalle! Und das war wie ein kleiner Schock. Alles, was ich da sah, war Geschichte. Und ich war ein Teil davon. Plötzlich hatte ich etwas gemeinsam mit David Bowie!

Interessant auch, dass die Austellung eigentlich nur seine Zeit bis 1980 umfasste. Aus den 80ern selbst gabs noch ein paar Bilder zu dem Konzert in Berlin (1987 glaube ich) und das wars mehr oder weniger. Als relevant für die (Musik-) Geschichte sahen die Auststellungsmacher alleine seine Musik und sein Werk der 60er- und 70er-Jahre. Später wurde es musikalisch immer uninteressanter, ohne großes Risiko, oftmals gar langweilig. Kurz: es wurde nur noch Geld verdient.

Und genauso geht es mir eigentlich auch mit den Bee Gees. Ihren Teil für die Geschichte der Rock- und Popmusik hatten sie 1980 abgeliefert. Von da an wurde immer nur noch wiederholt, neu aufgelegt, eben vom alten Ruhm gezehrt. Ein Phänomen, dass man eigentlich bei allen Bands und Musikern, die diese Jahre mit geprägt haben, beobachten kann.

Und schließlich landen sie im Museum. Ein komisches Gefühl. Oder sie tauchen in Listen auf (die 1001 Alben, die man hören muss, bevor man den Löffel abgibt), oder sie finden Erwähnung in einem Buch, das sich unveröffentlichten Alben widmet: Die besten Alben, die Sie nie besitzen werden. Ha, ihr denkt das gibts nicht? Gibts doch! Genauer Titel: Die besten Alben, die Sie nie besitzen werden: Ein schmerzhafter Reiseführer zu einigen unveröffentlichten LPs der Rock- und Popgeschichte. Ausgewählt von 12 internationalen Autoren. Das Buch erscheint dieser Tage in der deutschen Version und man kann davon ausgehen, dass es sich in zwei Kapiteln auch mit den Gibbs beschäftigt, denn die englische Originalausgabe tut dies. Ein Kapitel widmet sich dabei den drei unveröffentlichten Soloalben der Brüder aus dem Jahr 1970 und, ganz klar, eines dem Album A Kick in the Head Is Worth Eight In The Pants von 1973. Ein wirklich ungewöhnliches Buch. Und da die deutsche Version exakt so viele Seiten umfasst, wie die englische, bin ich sicher, dass die Gibb-Kapitel enthalten sein werden.

Das The Kid's No Good Cover hier stammt im Übrigen aus der englischen Ausgabe, in der zu jedem der besprochenen unveröffentlichten Alben ein Fantasie-Cover entworfen wurde. Fand ich sehr lustig.

Übrigens: auf der David Bowie-Austellung las ich in einem Text zu dessen zweiten Album (das 1969 erschien und seinen Hit Space Oddity enthält), das er sich damals als Songschreiber u.a. von den Bee Gees inspirieren ließ. Das hat mir gefallen, der ich doch immer parallel David Bowie und Bee Gees Fan war.



Sonntag, 1. Februar 2015

Kickstarter-Projekt "To Love The Bee Gees: A Tribute to the Brothers Gibb"

Es gibt ein neues Bee-Gees-Tribute-Projekt - gut, das ist nichts Besonderes. Neu an To Love The Bee Gees: A Tribute to the Brothers Gibb ist die Finanzierung über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter. $36.000 sollen bis zum 28. Februar zusammen kommen, um das Album im Herbst veröffentlichen zu können.

Bisher gibt es eine handvoll Musiker, die sozusagen die Appetithäppchen liefern sollen. Darunter Isobel Campbell, deren Beitrag 'How Deep Is Your Love' bereits angehört, bzw. heruntergeladen werden kann. Aber auch der große alte Emitt Rhodes ist mit von der Partie, sowie der frühere Boo Radleys-Sänger Martin Carr und Elayna Boynton, die man vom Soundtrack zu Quentin Tarantinos Film Django Unchained kennt.

Alles in allem klingt das, was man auf der Webseite bisher anhören kann, interessant und durchweg hörenswert. (Jedenfalls interessanter und hörenswerter als das langweilige Paul McCartney-Tribute-Album, das vor einigen Wochen unter Beteiligung von Barry Gibb erschien.)

Auf Kickstarter kann man dann ab $10 dabei sein und bi zu $5.000 loswerden. Mit dem Album soll die Foundation To Be Named Later unterstützt werden.