Neue und alte Coverversionen

Jetzt, da der Sommer zu Ende geht und der Herbst so langsam aber sicher die Überhand gewinnt, ist traditionell die Zeit, in der haufenweise neue Alben erscheinen, neue wie alte. Da geht der Kelch auch an den Fans von Bee-Gees-Coverversionen nicht vorbei! Deswegen heute ein paar Tipps.

Wem das Album Shining Through the Rain von Percy Sledge, das eine Version von 'A Lonely Violin' enthält, stets zu teuer war, der kann nun auf My Old Friend the Blues zurückgreifen. Das enthält die selben Songs und ist zumindest momentan sehr viel günstiger erhältlich. Erscheint am 14.10.

Als großer Fan des Rod Stewart der frühen 70er-Jahre, möchte ich gerne auch auf das am 2. Oktober erscheinende Box-Set Rod Stewart Sessions 1971-1998 hinweisen, zumal es mit 'To Love Somebody' auch eine Coverversion der Bee Gees beinhaltet. Das Set enthält auf 4 CDs ausschließlich Material, das es ursprünglich nicht auf die Alben des Schotten geschafft hatte. Viele viele Schmankerl werden darauf enthalten sein. Und das Beste: laut Plattenfirma soll der Preis noch deutlich gesenkt werden! Also, Augen auf beim Plattenkauf!

Ganz was anderes: Fabrian Goroncy, ein Sänger und Musiker mit Webseite aber ohne Plattenfirma, hat ein Album eingespielt, das eine Version von 'And The Sun Will Shine' enthält. Kann man sich sowohl auf YouTube als auch auf seiner Webseite www.fabrian-goroncy.com anhören. Das Album kann man dort auch vorbestellen. Es soll in diesen Tagen erscheinen.

Auch sehr interessant und ziemlich rar: zum ersten Mal auf CD zu haben ist 'All Our Christmases Came At Once' von The Majority, die die Komposition der Bee Gees im Januar 1968 auf ihrer letzten Single veröffentlichten, nachdem sie mit einer Kurzversion des Songs in dem legendären Film The Mini Job aufgetaucht waren. Ab 2. Oktober auf The Decca Years 1965-1968.

Recht derb gehen die Brassknuckle Boys mit Coverversionen um. Egal ob Kris Kristofferson oder die Bee Gees: hier gehts immer recht bierselig zur Sache. 'New York Mininig Disaster 1941', vom 2009-er Album Appalachian Industry, ist kaum wieder zu erkennen. (Streetpunk nennt man das übrigens.)

Obwohl der Titel des Albums Gun Metal Sky recht gefährlich klingt, präsentiert Lori Lieberman 'New York Mininig Disaster 1941' in einer den Brassknuckle Boys genau entgegengesetzten Version, leicht folkig, mit einem Streichquartett und akustischen Gitarren. Wem das Album, das hierzulande nur als Import erschien, zu teuer ist, kann den Song bei amazon.de auch einzeln als mp3 erwerben: Lori Lieberman : New York Mining Disaster 1941

Zum Abschluss noch eine kleine Rarität zum Downloaden. 1977 nahm die US-amerikanische Sängerin Karen Pree für ihr namensgleiches Album den Bee-Gees-Song 'You Stepped Into My Life' auf. Ein prächtiges Soulalbum mit leichtem Discoanflug, das seinerzeit völlig unterging und dementsprechend auch niemals wiederveröffentlicht wurde. Zwar ist die Version von 'You Stepped Into My Life' nicht unbedingt der Höhepunkt des Albums aber trotzdem eine prima Coverversion.
Download:
Karen Pree - You Stepped Into My Life (@320kbps) 7,9mb

MUSIKEXPRESS wird 40. mit Coverboy Barry Gibb

Mit einem Nachdruck der kompletten ersten Ausgabe des deutschen Musik Express vom August 1969 feiert das Magazin, das 14 Jahre zuvor in Holland gegründet wurde, seinen 40. Geburtstag. Coverboy ist, bzw. war kein geringerer als Barry Gibb! Interessant insofern, als im Heft über die Trennung der Bee Gees und Robin Gibb berichtet wird. Warum also nicht Robin Gibb aufs Cover? Oder eben die Rest-Bee-Gees, von denen es im Heft reichlich Bildmaterial gibt? Naja, beantworten muss man diese Frage wohl kaum.

Ich muss zugeben: als ich vorhin mit dem Heft nach Hause kam, habe ich mich beinahe instinktiv auf die Toilette zurückgezogen; dorthin, wo ich mich als Jüngling mit meinen Musikmagazinen immer geflüchtet habe, um sie in Ruhe verschlingen zu können - besonders wenns was über die Bee Gees zu lesen gab. Heute ist die Lektüre des Heftes allerdings im besten Fall als amüsant zu bezeichnen. Mir war gar nicht in Erinnerung, das der ME damals das Bravo-Niveau versuchte zu imitieren. So gibts viele Bilder (einige sogar in Farbe) und kaum Text; und der wirkt doch allzu oft sehr unbeholfen. Liegt vielleicht auch daran, dass der ME bis zu seinem Verkauf 1975 in Holland produziert wurde. (Die Redaktion saß allerdings in Koln.)

So gibt es auch einen Haufen Bilder zum Artikel über die Bee Gees (mit Colin) und Robin. In den deutschen Charts ist gerade 'Tomorrow, Tomorrow' von 0 auf 8 eingestiegen. In den englischen und amerikanischen Top 20 ist nix von den Gibbs zu sehen. Auch kein 'Saved By The Bell', das ja schon im Frühsommer erschienen war und laut Artikel mit der B-Seite 'Alexandria Good Time' erscheinen ist. So ganz auf der Höhe der Zeit, waren die also im August 69 noch nicht - aber damals verbreiteten sich Nachrichten nun mal sehr viel langsamer als heute. Im Artikel wird auch von einer ausgedehnten Tour von Robin Gibb gesprochen (für die im Januar 1970 auch Termine festgesetzt waren), und dass Robin weiter von Robert Stigwood betreut wird. (Wie wir heute wissen ist Robin Gibb einen Vertrag mit Vic Lewis von NEMS eingegangen.)

Eigentlich ein lobenswertes Unterfangen, dieses alte Heft noch einmal zugänglich zu machen (selbst hatten sie das gar nicht im Archiv, sondern mussten es sich von einem Sammler ausleihen, um es kopieren zu können!). Als Bee-Gees-Fan kann man dem ME allerdings kaum verzeihen, dass er die Speerspitze derjenigen in Deutschland war, die sich wie nix Gutes über die Bee Gees hermachten und den ganzen Quark, der dazu aus den Staaten kam, ungeprüft übernahm. Es war in den späten 70ern eben schick, über die Gibbs herzuziehen - und er ME machte munter mit und verkam mit den Jahren zu einem dümmlichen Sprachrohr der Medien- aber auch der Tonträgerindustrie. Heute ist er Teil des Springer Verlags. Wen wunderst?
Links:
Musikexpress
Gewinnspiel: das schönste Cover wählen!

Rhino Records in Nöten

Wie das Onlinemagazin Variety heute berichtet, hat Rhino Records letzten Donnerstag eine ganze Reihe von Mitarbeitern aus allen Arbeitsbereichen des Unternehmens entlassen. Als Grund wurden die fundamentalen Veränderungen im CD Geschäft genannt. Offenbar möchte man in Zukunft mehr auf digitale Vertriebswege umschwenken und den physischen digitalen Tonträger so langsam einschlafen lassen. Die digitale Revolution frisst ihre Kinder.
So erscheint auch die Nachricht von vorgestern, keine weiteren Boxsets im Wiederveröffentlichungsprogramm der Bee Gees zu produzieren, in einem neuen Licht. Rhino Records ist zwar nicht das Label der Bee Gees, steht aber für die Produktion der Neuveröffentlichungen. Auch die Verschiebung der Mythology Box ins neue Jahr könnte damit im Zusammenhang stehen.
siehe auch:
ULTIMATE BEE GEES: das DVD Tracklisting vom 24. September
Mythology erst 2010 vom 23. August
Link:
Rhino Records lays off 30-40

ULTIMATE BEE GEES: das DVD Tracklisting

Heute hat mich eine Email erreicht, die mir den Inhalt der Bonus DVD des CD-Sets ULTIMATE BEE GEES: THE 50TH ANNIVERSARY COLLECTION mitgeteilt hat. Wie zu erwarten war, fehlen auf den ersten Blick Überraschungen jedweder Art. Und mit 18 Clips ist sie auch nicht sonderlich lange. Alleine die Hoffnung, das eine oder andere Video mal in prima Qualität sehen zu können, lässt ein wenig Freude aufkommen.

In der selben Mail wurde in einem Nebensatz erwähnt, dass im Wiederveröffentlichungsprogramm der Bee Gees zunächst keine neuen Box-Sets geplant seien. Offenbar möchte man die Neuauflagen zum jeweils 40. Jubiläum veröffentlichen. Das hieße, Cucumber Castle käme im Mai 2010. Dann wäre man 2041 mit allen Alben durch. Coole Idee!

Neue Coverversion: Beverly Knight - Too Much Heaven

Die britische R&B-Sängerin Beverly Knight hat, wie bereits seit längerem angekündigt, für ihr neues Album 100% 'Too Much Heaven' eingespielt. Angeblich hat Robin Gibb bei der Produktion mitgewirkt. Bei genauem Hinhören könnte das eine Ah oder Oh von ihm stammen.

Während das Album in England auf Platz 17 in die Charts eingestiegen ist, steht für Deutschland noch kein Veröffentlichungstermin fest.
Download: Too Much Heaven

Robin und Barry Gibb im Interview

Der Ursprung der aufgeregten Diskussionen um eine Zusammenarbeit von Robin und Barry Gibb ist ein Interview, das die beiden Ende August dem Manchester Radiosender Smooth Radio Northwest gegeben hatten und das man auf der Webseite des Senders abrufen kann. Darin plaudern beide ganz ungezwungen und ohne hörbare Ressentiments über ihr Leben, die Bee Gees, und wie sie beide auf sehr unterschiedliche Art mit dem Tod des Bruders Maurice umgegangen sind. Nun sei jedoch die Zeit gekommen, das Lachen wieder zu finden, wieder gemeinsam Spaß zu haben, so die beiden. Kein Wort von einer Reunion als Bee Gees, aber wohl eine Ankündigung für gemeinsame Aktivitäten. Tatsächlich könnte das entspannte Geplaudere der beiden selbst skeptische Fans dazu bringen, von zukünftigen gemeinsamen Auftritten der Brüder Gibb zu träumen.
Links:
Smooth Radio Northwest

Michael Jackson singt Bee Gees

Im Internet ist ein Video aufgetaucht, dass Michael Jackson zeigt, wie er von seinem Freund Brett Ratner interviewt wird. Jackson zählt seine Lieblingsmusik und seine Lieblingsfilme, spricht über die großen im Showbiz, seine Bewunderung nicht nur für schwarze Künstler wie James Brown oder Sammy Davis, Jr., sonder auch für Frank Sinatra. Außerdem erzählt von seinem Erfahrungen mit der Musikindustrie, deren Vertreten man nicht trauen sollte. Dabei wirkt Jackson wie ein alternder Drogenabhängiger und klingt als hätte er sein Gebiss verloren. Angeblich stammt das Video von 2003.
Warum das Video wirkt als sei es heimlich aufgenommen, bleibt ein Geheimnis.

Jackson erzählt schließlich, dass er die Musik der Bee Gees aus den 70ern mag und stimmt gemeinsam mit Ratner 'How Can You Mend A Broken Heart' an. Sehr schön.
Kann man auf YouTube ansehen.

Bee Gees Reunion für Konzerte?

Die BBC meldet heute, dass Robin und Barry Gibb wieder zusammen arbeiten wollen. Robin Gibb sagte in einer Cricket-Show des BBC-Radios, dass sie eine Reihe von Auftritte planen würden. Ob Barry davon weiß, stand nicht dabei. Schön wäre, würde das das Ende der gruseligen Robin-Gibb-Soloshows als Bee Gees bedeuten.