Robin Gibb hat seine Frühjahrstour um zwei Termine in Wien und Graz ergänzt. Karten kann man über www.oeticket.com erwerben. Ein Run auf die Karten der bereits bekannten Konzerte ist nachwievor nicht zu erkennen. Für das Berliner Konzert im Tempodrom gibt es noch reichlich Karten in allen Preiskategorien.
Barry Gibb hat Alexis Petridis vom britischen Guardian ein Telefoninterview gegeben. Die Essenz des Ganzen: Barry kann sich kaum erinnern, wie Odessa einst entstand. Kurioserweise erinnert er sich jedoch daran, dass Ende der 90er angeblich ein Plan existierte, Odessa als Ganzes (oder zumindest dessen wichtigtsen Songs) samt Orchester auf die Bühne der Royal Albert Hall zu holen; ein Plan an den sich sonst niemand erinnert. Barry fügt hinzu, dass er es prima fände, dieses Projekt mit Robin gemeinsam zu realisieren. Viel Bla-bla.
Er erwähnt jedoch, dass er sich im Juli mit Robin in England treffen wird. Allerdings "nur" um in Manchester den Silver Heart Tribute Award im Namen der Bee Gees entgegen zu nehmen. Wer mehr darüber wissen will kann sich die Pressemitteilung des Veranstalters anschauen. Einige wenige Karten sind für die Öffentlichkeit vorgesehen und wohl auch noch erhältlich (was bei den Priesen kein Wunder ist).
Und nun zu ODESSA:
Inzwischen habe ich nicht nur herausgefunden, dass das Box-Set bisher nur in den USA erschienen ist, sondern bin überraschenderweise in den Besitz eines dieser Exemplare geraten. Angeblich werden auch in England offenbar diese US-Versionen unters Volk gebracht. Erkennen kann man sie allerdings nur an der aufgedruckten FBI-Warnung vor Internetpiraterie etc. Ansonsten werden sich zukünftige europäische Exemplare kaum von diesen unterscheiden.
Die Aufmachung der aufklappbaren Box ist wie zu erwarten rot und kommt der deutschen LP-Cassette von 1969 am nächsten. Nur eben im Miniformat. Allerdings nicht mini genug, um ins CD-Regal zu passen. Und das Problem, das man mit der edlen LP-Box 1969 hatte, hat man nun mit dieser CD-Box: es gibt keine passenden Schutzhüllen dafür, so dass sich jeder Fussel daran festmachen kann und das Ganze ein prima Staubfänger wird. Das ist etwas schade.
Wenn man die Box mal aufbekommen hat (sie lässt sich anfangs wirklich sehr schwer öffnen), dann fallen einem die Doppel-CD des originalen Albums und die Bonus-CD "Sketches From Odessa" in einer separaten Hülle entgegen.
Desweiteren gibts natürlich ein Booklet, das eine kurze Zusammenfassung der Entstehung des Albums, sowie detaillierte Infos zu jedem Song präsentiert, verfasst von Andrew Sandoval, der auch am Remastering beteiligt war, das wirklich sehr gelungen ist.
Schließlich findet sich noch ein Poster mit einem Porträt der Band auf der einen und Abbildungen der Masterbänder aus den IBC-Studios auf der anderen Seite. Als Zugabe gibts dann noch einen Bee-Gees-Aufkleber mit dem Logo, das damals die Bassdrum Colin Petersens zierte.
Die CDs selbst sind offenbar den Polydor-Labels von vor 40 Jahren nachempfunden. Dabei wurden netterweise die Kürzel ST und M für Stereo und Mono reanimiert. Und wenn man die Box dann völlig leergeräumt hat findet sich in deren Inneren selbstverständlich das originale Layout der damaligen Box, bzw. Doppel-LP, inklusive des dramatischen Gemäldes einer Rettungsaktion auf hoher See.
Alles in allem hinterlässt diese Böxchen jedoch einen eher zwiespältigen Eindruck bei mir. All die Informationen und zusätzlichen Einblicke, die einem als Fan mit dieser Veröffentlichung gewährt werden - - ich hätte auf viele davon verzichten können. Für mich hatte Odessa immer etwas Geheimnisvolles aber auch Zauberhaftes. Ich empfinde das als eine Demontage. Dass das Album viel heiße Luft, jedoch wunderbar verpackt (und damit meine ich nicht nur das Artwork), enthielt, war mir schon früh klar. Dass hinter dem Album aber nicht viel Substanz steckt, dass hier über weite Strecken praktisch nur ein Teil der Band im Studio war, und dass das Projekt lediglich durch die instrumentalen Füller Bill Shepherds zu einem Doppelalbum aufgeblasen wurde, nur um ein Doppelalbum auf den Markt zu bringen, weil das zu der Zeit gerade in Mode kam, ärgert mich im Nachinein maßlos.
Auch die vielen schönen Fotos können da nicht drüber hinwegtäuschen. Die traute Einigkeit der vier jungen Musiker im Jahr 1968 zeigt eine Realität, die so offenbar kaum, oder gar nicht existierte. Trotzdem sind die enthaltenen Bilder allesamt prima!
Im Onlineshop von Robin Gibb kann man übrignes vier signierte Odessa-Box-Sets gewinnen, wenn man bis Ende März ein Exemplar dort bestellt!
Hier nun nochmal die Stationen der Robin-Gibb-Tour, ergänzt durch die beiden Termine in Österreich:
01.05.2009 Zwickau Stadthalle
02.05.2009 München Olympiahalle
03.05.2009 Mannheim SAP ARENA
05.05.2009 Bremen AWD-Dome
07.05.2009 Hamburg Color Line Arena
09.05.2009 Leipzig Arena
10.05.2009 Köln LANXESS arena
12.05.2009 Oberhausen König-Pilsener-ARENA
13.05.2009 Stuttgart Porsche Arena
15.05.2009 Erfurt Messe
16.05.2009 Berlin Tempodrom (Karten bei www.koka36.de)
17.05.2009 Hannover AWD-Hall
19.05.2009 Frankfurt Alte Oper
22.05.2009 Wien Stadthalle
23.05.2009 Graz Stadthalle
Links:
Guardian: The Bee Gee's Odessa file
Variety Club Manchester "Silver Heart Tribute" Pressemitteilung (pdf)
Robin Gibb Online Shop