Zunächst möchte ich mich bei all jenen bedanken, die meiner Bitte nachgekommen sind und sich bei mir gemeldet haben. Die Kritik und die Anregungen, die ich dabei erhalten habe werde ich versuchen in Zukunft auch umzusetzen. Da waren einige schöne Ideen dabei.
Den Anfang will ich schon heute machen, denn einige Fans haben mich (völlig zu Recht) darauf hingewiesen, dass ich mich nur um die Alben der Bee Gees zu kümmern scheine, während ich deren DVDs völlig ignoriere. Zwar habe ich in einigen Plattenbesprechungen auch auf verwandte DVDs hingewiesen jedoch keine extra Rubrik für diese eingerichtet.
Da ich das auch gar nicht so auf die Schnelle kann, möchte ich aber doch denjenigen eine kleine Hilfe anbieten, die mich darum baten, die erhältlichen DVDs aufzulisten und sie kurz zu bewerten, weil das Angebot etwas unübersichtlich sei.
OK!
Der Klassiker ist natürlich die Live DVD One Night Only, die parallel zum gleichamigen Album 1998 erschien und die Welt Tournee von 1997 dokumentiert. Diese DVD protzte mit allerlei Features, wie z.B. einer Dolby Digital AC-3 5.1 Tonspur, mit 5 Sprachen (darunter auch deutsch) und ein paar Interviews als Extra. Das kommt auch heute noch gut an, nur ist heutzutage ein 16:9 Bild längst Standard bei Produktionen dieser Art. Damit kann diese DVD jedoch nicht aufwarten. Dafür ist die Laufzeit mit 130 Minuten einem Bee Gees Konzert durchaus angemessen und opulent.
Was mich aber immer störte, war der beinahe zu gute, sehr glatte Sound, der im 5.1-Mix mehr auf die Effekte zielt und wenig Wert auf die Musik legt. Das ist schade, zumal ein Stereo-Mix völlig fehlt. Trotzdem lohnt sich diese DVD schon deswegen, weil sie als einzige erhältliche ein Live Konzert dokumentiert. Meine Wertung: 4 von 5
Drei Jahre später, zur Veröffentlichung des letzten Bee Gees Albums This Is Where I Came In, erschien die gleichnamige Biografie, die nun wirklich keine Wünsche offen ließ. 150 Minuten Material unter Mitwirkung und mit voller Unterstützung der Bee Gees produziert und inszeniert von David Leaf und John Scheinfeld. Es kommen neben den drei Brüdern, deren Mutter, Sir George Martin, Robert Stigwood u.a. zu Wort. Unzählige Aufnahmen aus Fernsehauftritten in den 60er Jahren zählen für mich zu den Highlights. Aber auch sonst gibts aus allen Perioden der Karriere prima Material zu bestaunen. Live, im Studio usw. Zusätzlich gibts das Video 'This Is Where I Came In', eine Galerie mit Fotos und Plattencovern, Biografien zu den Gastrednern der Doku und kurze Statements der Brüder zu diversen Themen.
Die DVD hat deutsche Untertitel, das Bild ist 4:3 und der Sound Dolby Digital Stereo. Original ist sie leider nicht mehr erhältlich, wurde aber unter dem Namen The Official Story of the Bee Gees wiederveröffentlicht. Meine Wertung: 4 von 5
Einen weitaus persönlicheren und einfühlsameren Einblick in die Geschichte der Bee Gees bietet dagegen Keppel Road. Der Film begleitet die Brüder auf einer Reise durch deren Vergangenheit, beginnend in der Keppel Road in Manchester durch ihre komplette Karriere.
Bereits 1997 auf VHS erschienen, kam dieser Film von Tony Cash 2004 endlich auch auf DVD auf den Markt und ist für mich die schönere Biografie der Bee Gees. Sie ist sehr stimmungsvoll und nicht so überladen mit Infos, die der Bee Gees Fan in der Regel sowieso schon kennt. Der Nachteil: sie hat keinerlei Extras zu bieten und ist nur noch schwer erhältlich. Bei amazon gibt es ab und an ein Exemplar über Drittanbieter. Meine Wertung: 5 von 5
Eine Mogelpackung und doch ein Schnäppchen ist die Doppel-DVD The Bee Gees Box. Sie verschweigt nämlich, dass die enthaltenen DVDs zum einen One Night Only und zum anderen This Is Where I Came In sind, die eigentlich bei jedem Bee Gees Fan längst im Regal stehen. Hat man diese DVDs noch nicht, bekommt man sie so allerdings zu einem Superpreis. Meine Wertung: 4 von 5
Live By Request ist eine DVD, die im April 2001 in New York aufgezeichnet wurde und absolut nichts Neues zu bieten hat. Ihre sterile, etwas steife Atmosphäre erinnert eher an eine wissenschaftliche Vorlesung an der Universität als an ein Musikkonzert. Erst kürzlich hat Barry Gibb in seinem Chat seinen Unmut über diese Produktion geäußert. Offenbar hat es ihm wenig Spaß gemacht, zumal das komplette Programm natürlich abgesprochen war und alles andere als spontan verlief.
Die Bee Gees spielen viele Hits und im Endeffekt ist es fast identisch mit dem Programm An Audience With The Bee Gees von 1998 (s. unter Raritäten). Wer dies kennt, braucht By Request nicht. Meine Wertung: 2 von 5
Was gibts noch? Genau! Die Spielfilme: da wäre zum einen natürlich Saturday Night Fever. Muss man nicht viel zu sagen, ist Kult und man mag ihn oder man mag ihn nicht. Das gute, wenn man ihn über amazon beziehen möchte, kann man ihn, wie die meisten anderen Spielfilm-DVDs auch, dort auch ausleihen. Ist sehr praktisch für ältere Filme, die man nur mal anschauen will, ohne sie gleich kaufen zu müssen. Habe ich z.B. mit dem Sequel zu Saturday Night Fever, dem 83er Machwerk Staying Alive
gemacht. Klar, muss man den als Bee Gees Fan gesehen haben, aber brauchen tut den nun wirklich niemand. Meine Wertung: 3 von 5 (SNF) / 1 von 5 (SA)
Im weitesten Sinne auch ein Spielfilm ist Barry Gibbs etwas großspurig wirkende Produktion Now Voyager von 1984. Sie enthält 9 Videos zu 9 Songs aus dem gleichnamigen Soloalbum und erzählt so in Episodenform eine uninteressante Liebesgeschichte. Nachdem die ursprüngliche VHS-Version unter Sammlern Spitzenpreise erlangt hatte, entschloss sich Universal im letzten Jahr, das Werk erstmals auch auf DVD zu veröffentlichen, erweitert um ein ausführliches Making Of. Die DVD hat keine deutsche Tonspur oder deutschen Untertitel aber einen schönen 5.1-Mix.
Wer das Album mag und/oder eingefleischter Barry Gibb Fan ist, kommt an der DVD kaum vorbei. Aber Vorischt. Offiziell ist sie schon wieder aus den Regalen verschwunden! Meine Wertung: 2 von 5 (hat aber erheblichen Kultcharakter unter Bee Gees Fans)
Schließlich und endlich gibt es noch die Robin Gibb Live DVD (auch im Doppelpack mit der CD).
Seit kurzem erhältlich auf DVD ist auch Barbra Streisands One Voice Konzert mit Barry Gibb als Gaststar.
Und wer absolut zuviel Geld hat, dem empfehle ich die Beat Club 10-DVD Box. Ein Monumentalwerk mit fast 10 Stunden garantiert bester Unterhaltung.
Ich hoffe, dieser Überblick ist hilfreich und kann die eine oder andere Kaufentscheidung erleichtern!
Außerdem möchte ich in diesem Zusammenhang noch auf meine bereits vor kurzem veröffentlichte Kritik zu Barry Gibbs BUMSRUSH hinweisen: BUMSRUSH ... THE MADNESS BEGINS [DVD]
Blatt am selben Tag enthüllen DENNIS RICE und SHARON CHURCHER, dass Dwina Gibb einst mit einem verurteilten Importeur von verbotenem pornografischem Material liiert war und sogar dessen Namen benutzte, ohne mit ihm verheiratet gewesen zu sein. Glücklicherweise schreiben sie dazu, dass das Ganze sich 1975 abgespielt hatte. Nett auch, dass sie ein hübsches Bild von Dwina mit dem "Pornographen" aus dem Jahr 1974 ausgegraben haben.
Robin Gibb hat gestern abend sein Konzert in Mainz absolviert und dabei sein aktuelles Album 
